Schriftgrad

Mehrfamilienhaus von Einsturz bedroht - THW Siegen leuchtet die Schadenstelle aus

Der Schreck stand den Bewohnern eines Mehrfamilienhauses in Siegen am Donnerstag Vormittag noch in den Gesichtern geschrieben als die Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und THW an der Einsatzstelle auf dem Rosterberg bei Siegen eintrafen. Eine Hausecke des Hauses war in einem Erdloch verschwunden. Kellerwände und das Inventar aus zwei Kellerräumen wurden mit in das Loch gerissen. Das Gebäude zeigte starke Rissbildungen.

Entstanden war das Erdloch durch einen alten Stollen, der unter dem Gebäude verläuft. Da das Gebäude stark einsturzgefährdet ist, wurden die Bewohner vorsorglich evakuiert und bei Verwandten und in Hotels untergebracht. Mitarbeiter des Bergamtes Recklinghausen und einer Baufirma sorgten mit Unterstützung der Polizei für eine Absicherung der Schadenstelle. Auch ein Fachberater des THW Siegen wurde an die Schadenstelle beordert. Nach Abstimmung aller Beteiligten wurden jedoch zunächst angedachte Abstützmaßnahmen verworfen. Somit war der Einsatz für das THW erst einmal beendet. Gegen Nachmittag jedoch zeichnete sich eine Einsatzdauer der gesamten Maßnahmen zur Sicherung des Gebäudes von mehreren Tagen ab und die Mitarbeiter des Bergamtes regten die Sicherstellung der Überprüfbarkeit der Rissbildung auch über die Nacht an. Aus diesem Grund wurde das THW Siegen erneut alarmiert und mit der Ausleuchtung der Schadenstelle beauftragt.

 

Mit GKW I und MTW rückten die Helfer zur Schadenstelle aus. Über einen festen Stromanschluss im Nachbargebäude und einen Baustromverteiler wurden Stative und Scheinwerfer mit Spannung versorgt, so das die Unglücksstelle komplett ausgeleuchtet werden konnte. Die gesamte Stromversorgung wurde so installiert, dass sie für mehrere Tage in Betrieb bleiben kann. Einsatzende war gegen 21.00 Uhr.

Bereits am nächsten Freitag Vormittag kam die nächste Anforderung an das THW Siegen. Einsatzauftrag war das provisorische Verlegen einer Regenwasserleitung. Die Fallleitung endete genau über dem Erdloch und Regenwasser lief stetig in den eingestürzten Bereich, so das ein weiteres Abrutschen von Erdreich durch Wassereinwirkung nicht ausgeschlossen werden konnte. Mit einer 10 Meter langen Abwasserleitung wurde das Regenwasserrohr von den Helfern des THW Siegen vom Gebäude weg geleitet. Anfallenden Regenwasser kann nun gefahrlos abfließen.(MP)

© Fotos: Michael Philipp, Mirko Ullrich