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Sprengabbruch der Talbrücke Rinsdorf der Autobahn A45

Am Sonntag (06.02.2022) unterstützte das THW mit 95 Einsatzkräften den Sprengabbruch der Talbrücke Rinsdorf an der Autobahn A45. Während die Sprengung selbst durch eine Spezialfirma durchgeführt wurde, unterstützte das THW Siegen die Abriegelung und Überwachung der Gefahrenzone. Neben der Besetzung von 59 Sperrstellen durch entsprechend ausgerüstete und eingewiesene Einsatzkräfte des THW Siegen waren auch der Drohnentrupp aus Siegen und 5 Personensuchhunde des THW Olpe eingebunden. 

Mit 70 Metern Höhe und einer Länge von nahezu 500 Metern war es die größte Autobahnbrücke, die bisher in Deutschland gesprengt wurde. Entsprechend groß war der vorgeschriebene Sicherheitsbereich, in dem sich zum Zeitpunkt der Sprengung keine Personen mehr aufhalten durften. Auf mindestens 300 Meter hatte der Sprengmeister den Mindestabstand zur Brücke vorgegeben. Aufgrund der Topografie und dem Bewuchs des Geländes durch Waldbestände waren daher diesmal besonders viele Absperrstellen und Posten einzurichten. Diese Postenkette mußte querfeldein so eingerichtet werden, dass stets Sichtverbindung zum jeweiligen Nachbarn sichergestellt werden konnte. Diese insgesamt 59 Sperrstellen wurden durch das Siegener THW bereits um Vorfeld erkundet. Dabei wurde die exakte Position des jeweiligen Posten so markiert, dass die Einsatzkräfte ihren geplanten Standort rasch und zweifelsfrei auffinden konnten. 

Am Tag der Sprengung erfolgte für die Helferinnen und Helfer vor Ort in Rinsdorf zunächst die vorgeschriebene Unterweisung durch den Sprengmeister Michael Schneider. Danach wurden bereits um 08.00 Uhr die Sperrstellen besetzt und der Sicherheitsbereich abgeriegelt. Anschliessend durchkämmten 5 Personensuchhunde des THW Olpe mit ihren Hundeführern die unübersichtlichen Waldbestände im Sicherheitsbereich. Dadurch wurde sichergestellt, dass sich keine Personen mehr im Inneren des abgesperrten Bereichs rund um die Autobahnbrücke aufhielten. Zusätzlich wurde dies permanent durch sogenannte Drohnen aus der Luft überwacht. Hierbei unterstützte der Trupp "Unbemannte Luftfahrzeuge" des THW aus Siegen die Drohnengruppe der Feuerwehr Hagen. Koordiniert wurde alle Aktivitäten in der Einsatzleitung, die durch den Siegener Fachzug Führung und Kommunikation unterstützt wurde.

Das Einrichten und Überwachen des Sicherheitsbereichs und auch das Absuchen klappte trotz Dauerregen und Sturmböen problemlos, sodaß um 10.45 Uhr das erste Sprengsignal gegeben werden konnte. Zeitgleich wurde die Zündeinrichtung am Standort  der Einsatzleitung mit den vorbereiteten 120 Kilogramm Sprengstoff in den Brückenpfeilern verbunden. Kurz nach dem zweiten Sprengsignal um 10.58 Uhr erfolgte pünktlich um 11.00 Uhr die eigentliche Sprengung. Mit einem großen Knall zerbarsten die Brückenpfeiler. Sekunden später hatte sich dann die gesamte Brücke in das vorbereitete Fallbett gelegt. Dabei blieb der unmittelbar daneben stehende nordöstliche Brückenneubau der A45 völlig unbeschädigt. Wenig später konnte mit dem dritten Sprengsignal Entwarnung gegeben werden.

Nachdem anschließend auch die Sperrung der Gefahrenzone aufgehoben werden konnte, sammelten sich die THW-Einsatzkräfte nochmals im Bereich der Einsatzleitung. Dort freuten sie sich über das "dicke Lob" des Sprengmeisters für die gute und erfolgreiche Zusammenarbeit. Anschliessend fuhren die Einsatzkräfte zurück in ihre Unterkunft.  

Bericht: THW Siegen, Joachim Buschhaus

Fotos:   THW Siegen, Joachim Buschhaus, Jan Schragner, Philipp Stötzel

Hinweis zu den Fotos: Alle abgebildeten THW-Kräfte sind geimpft und wurden tagesaktuell nochmals getestet.