Schriftgrad

THW übt im Dunkeln an der Sieg

Am Freitag, 8. November 2024, führte der Ortsverband Siegen des Technischen Hilfswerks (THW) einen Ausbildungsdienst durch. Nach Einbruch der Dunkelheit trainierten dabei die Fachgruppen "Elektroversorgung" (FGr E) und "Notversorgung und Notinstandsetzung" (FGr N) gemeinsam. Das angenommene Übungsszenario: nach einem Hochwasser in der Region Siegen waren mehrere Brücken entlang der Sieg unpassierbar. Es konnte darüber hinaus nicht ausgeschlossen werden, dass entlang des Hochwasser führenden Flusses immer wieder Personen ins Wasser gelangen konnten. Diese sollten durch das Ausleuchten eines 100 Meter langen Flussabschnitts erkannt und im Bedarfsfall aus der Strömung gerettet werden können.

Zu Beginn der Übung fuhren die THW-Einheiten zunächst an die "Einsatzstelle" an der Sieg. Nach einer ersten Erkundung wurde der Bereich abgesichert. Die FGr N leuchtete mit ihrem Lichtmastanhänger das betroffene Gebiet großräumig aus, um sichere Arbeitsbedingungen für die Einsatzkräfte zu schaffen.

Anschliessend bauten für die Helferinnen und Helfer der FGr N mit Hilfe von Flutlichtstrahlern eine Beleuchtungsstrecke entlang des Flussufers auf. Die Stromversorgung übernahmen derweil die Spezialisten der FGr E.

Danach kam der knifflige Teil der Übung. Um an das andere Flussufer zu gelangen und auch von dort aus die notwendige Ausleuchtung zu schaffen, musste ein behelfsmäßiger Übergang über die Sieg gebaut werden. Dieser Übergang sollte mittels einer Schiebeleiter erfolgen, über die später Einsatzkräfte und Material an das gegenüberliegende Ufer gelangen könnten. Dazu mußte zunächst ein sogenannter "Derrickausleger" als Tragwerk für die Schiebeleiter aufgebaut werden.  Dies erforderte das koordinierte Zusammenarbeiten vieler Einsatzkräfte, um mit den erforderlichen Leinen und Flaschenzügen die Konstruktion zu stabilisieren.

Alle Arbeiten erfolgten natürlich unter Beachtung der besonderen Gefahren an einem fließenden Gewässer. Neben der obligatorischen persönlichen Schutzausstattung gehörten dazu unter anderem auch Schwimmwesten und ein flussabwärts stationierter Sicherungsposten.

Das schrittweise Vorgehen und das Sicherstellen des notwendigen Ausbildungseffektes waren insgesamt sehr zeitaufwändig, sodass bei dem vorgegebenen zeitlichen Ende des Abends noch nicht alle Übungsziele vollständig abgearbeitet werden konnten. Dennoch waren sich die Einsatzkräfte und die Verantwortlichen einig: die Übung bot praxisnahe Erfahren, die fachgruppenübergreifende Zusammenarbeit in gemischten Teams erwies sich als wertvoll und allen Beteiligten hat der Abend darüber hinaus auch noch Spass gemacht.

Bericht: THW / Benjamin Leicht, Kevin Becker

Fotos:   THW / Benjamin Leicht, Kevin Becker