THW errichtet Logistik-Stützpunkt - Mindestens 500 Einsatzkräfte sammeln, unterbringen, versorgen, koordinieren, und das nahezu zeitgleich an einem Ort. So lässt sich kurz und knapp zusammenfassen, was rund 130 Helferinnen und Helfer des Technischen Hilfswerks aus NRW seit Freitag, 02.06.2023, auf dem Gütersloher Flughafen üben. System BR nennt sich das Ganze und basiert auf dem Konzept eines modular aufgebauten Bereitstellungsraums. Mit dabei sind auch zahlreiche Einsatzkräfte des THW Siegen.
Das Besondere am System BR: Auf unterschiedliche Einsatzanforderungen und Örtlichkeiten kann flexibel reagiert werden. In der maximalen Ausbaustufe kann damit auf der sprichwörtlich „grünen Wiese“ eine Art Hotel mit Vollpension entstehen. Ist bereits Infrastruktur vorhanden, etwa bei Nutzung einer Turnhalle, fällt der Aufwand entsprechend kleiner aus.
Insgesamt vier solcher BR-Konzepte werden eingerichtet. System BR Nord und West sind bereits am Start. Süd und Ost sollen folgen. Gegenstand dieser Übung ist das System BR West. Insgesamt sind 44 THW-Ortsverbände aus NRW eingebunden. An der Übung nehmen 39 teil, darunter auch der Ortsverband Siegen. Er ist vertreten durch seinen Fachzug Führung und Kommunikation (FK), der die Führungsstelle des BR einrichtet und betreibt. Darüber hinaus unterstützten 2 Einsatzkräfte des Fachzugs Logistik durch einen Materialtransport.
Grundsätzlich besteht ein solcher Bereitstellungsraum aus zwei Teilen. Dem „Verband Feldlager“ und dem „Verband Logistik“. Nachdem im vergangenen Jahr im Rahmen einer Übung erstmals der Feldlagerbereich komplett aufgebaut wurde, steht nun der Aufbau des Logistikbereichs im Vordergrund. Themen wie die Ausstattung mit Sanitäranlagen, Verpflegungsstellen oder Instandsetzungsmöglichkeiten für Geräte und Fahrzeuge gilt das besondere Augenmerk. Kurzum, das gesamte Spektrum einer Einsatz-Logistik. Jens Schragner, Leiter des Systems BR West, formuliert ein klares Ziel: „Diese Übung soll zeigen, dass im Bedarfsfall alle beteiligten Ortsverbände, gewissermaßen aus dem Stand heraus, zusammenarbeiten können und diesen Bereitstellungsraum in wenigen Stunden betriebsbereit machen können.“
Gedacht sind derart große Bereitstellungsräume für Schadensereignisse, die in sehr kurzer Zeit eine hohe Anzahl von Einsatzkräften erfordern. Primär gedacht für Kräfte des Technischen Hilfswerks. Grundsätzlich können aber auch Mitglieder anderer Hilfsorganisationen oder der Feuerwehr untergebracht werden.
Bericht: Rolf Markert (Media Team LV NW)
Bilder: Sandro Sommer , Marcel Clauß (Media Team LV NW), Joachim Buschhaus