Proben für den Ernstfall - unter diesem Motto übte der "Bereitstellungsraum 500 West" des THW in der Zeit vom 18.-21. August. Beteiligt an dieser Übung waren auch Einsatzkräfte der Siegener Fachzüge Führung und Kommunikation sowie Logistik.
Wie schnell es erforderlich werden kann, viele Einsatzkräfte auf begrenztem Raum unterzubringen, hat im letzten Jahr der bislang größte Einsatz der THW-Geschichte nach den Starkregenfällen im Juli gezeigt. Innerhalb weniger Stunden fielen enorme Regenmassen und besonders im südlichen Nordrhein-Westfalen und im Norden von Rheinland-Pfalz hinterließ Tief Bernd immense Schäden. Nicht nur für solche Einsatzszenarien hält das THW sogenannte Bereitstellungsräume bereit.
Mit dem Bereitstellungsraum 500 ist es dem THW möglich, innerhalb kurzer Zeit Unterbringungsmöglichkeiten für 500 bis 1.000 Einsatzkräfte einzurichten. Neben der Unterbringung von Einsatzkräften im Bereich Feldlager, verfügt der Bereitstellungsraum ebenfalls über einen Logistikbereich. Dort wird unter anderem für die Verpflegung der Einsatzkräfte, aber auch die Bevorratung mit Verbrauchsgütern gesorgt. Ein Werkstattbereich für Ausstattung und Einsatzfahrzeuge rundet das Konzept BR 500 ab.
Vom 18. bis 21. August übten die für den Bereich Feldlager im Bereitstellungsraum 500 West zuständigen Einsatzkräfte den Aufbau des Feldlagers. Bedingt durch die Corona-Pandemie konnte eine solche Übung in den letzten rund zweieinhalb Jahren nicht stattfinden. Es galt nicht nur, neue Ausstattung in den Aufbau zu integrieren. Zudem konnten Erkenntnisse aus den vergangenen Einsätzen, zum Beispiel im Zusammenhang mit den Starkregenfällen im vergangenen Juli, für den Aufbau berücksichtigt werden. Nach den Starkregenfällen war der BR 500 West noch vor seiner eigentlichen in Dienst Stellung mehrfach im Einsatz, um eine entsprechende Unterbringung der Einsatzkräfte sicherzustellen. Damit neue Abläufe und Strukturen direkt auf Herz und Nieren geprüft werden konnten, wurden die Übenden einer parallel stattfindenden Einsatzübung unter realen Bedingungen im Feldlager untergebracht. Von der Anmeldung bis zur Zeltplatzzuweisung wurden Abläufe analysiert, das Vorgehen für den Aufbau von Infrastruktur in Form von Strom, Wasser und Abwasser besprochen.
Jens Schragner, Leiter BR 500 West und gleichzeitig Chef des Siegener Fachzugs Führung und Kommunikation zog ein durchweg positives Fazit nach dem Übungsaufbau: „Die Motivation ist trotz der langen Corona Pause uneingeschränkt hoch. Wir haben aus den vergangenen Einsätzen gelernt, alle sind motiviert und wir sind für den Einsatzfall gut aufgestellt. Zudem danken wir dem Ortsverband Erkelenz für die hervorragende Unterbringung unserer THW-Kräfte während der gesamten Aufbauübung.“
Der Landesbeauftragte für Nordrhein-Westfalen, Nicolas Hefner, zeigte sich bei seinem Besuch in Begleitung des Landessprechers Bernd Springer und der Bundestagsabgeordneten Kathrin Henneberger sichtlich beeindruckt von der Leistungsfähigkeit der Einsatzkräfte im BR 500, die trotz sommerlicher Temperaturen ihre gesetzten Ziele mehr als erfüllten. „Es ist beeindruckend, mit welcher Professionalität und Enthusiasmus unsere ehrenamtlichen Einsatzkräfte hier trainieren, damit im Ernstfall jeder Handgriff sitzt“, sagte der Landesbeauftragte.
Für das kommende Frühjahr ist eine weitere Übung geplant, in der vorrangig der Logistikbereich im Fokus stehen soll.
Bericht: THW, Sebastian Vogler
Bilder: THW (Fotograf im Dateinamen hinterlegt)