Am vergangenen Montag konnten alle Siegener THW-Bergungsgruppen im Rahmen einer Übung ihr Können zeigen. Noch währen die Feuerwehr mit "Nachlöscharbeiten" im Gebäudeinneren tätig war, galt es Zugänge zu "eingeschlossenen Personen" zu schaffen, diese zu retten und eine Aussenwand des Gebäudes vor dem Einsturz zu bewahren.
Mit 5 Großfahrzeugen trafen die THW-Kräfte am Abend bei starkem Regen an der "Einsatzstelle" ein. Eine bereits entkernte und zum Abriss vorgesehene ehemalige Schule in Kreuztal-Buschhütten stand kurzfristig als Übungsobjekt zur Verfügung. Unter realitätsnahen Bedingungen konnten hier Wand- und Deckendurchbrüche erstellt werden.
Während die Fachgruppe Beleuchtung zunächst den Außenbereich taghell ausleuchtete, begannen die Bergungsgruppen mit der Erkundung im Gebäudeinneren. Hier musste zum Teil sogar unter Atemschutz vorgegangen werden. Das Besondere an dieser Übung: sowohl beide 1. Bergungsgruppen, als auch die 2. Bergungsgruppe konnten aufgrund der Größe des Objekts parallel vorgehen und unterschiedliche Werkzeuge und Methoden zur Erfüllung der Aufgabe austesten. Dabei kamen neben dem klassischen Gesteinsbohrhammer und dem motorbetriebenen Trennschleifer auch die in Siegen vorgehaltene spezielle wassergekühlte Rettungssäge zum Einsatz. Um den Abtransport möglicher "Verletzter" auch aus den oberen Stockwerken zu ermöglichen, wurde mit Hilfe des Einsatzgerüstsystems (EGS) ein Ausleger im Gebäude verbaut.
Gleichzeitig sicherte eine 1. Bergungsgruppe mit den auf ihrem Gerätekraftwagen (GKW) vorhandenen Ankerstäben eine Außenecke des Gebäudes, die laut Drehbuch "einsturzgefährdet" war. Das dabei angewendete Verfahren war noch wenige Tage zuvor im Seminar "Technische Hilfe Bauunfälle" theoretisch erlernt worden.
Bericht und Fotos: THW Siegen Joachim Buschhaus
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