Das große Hochwasser mit Rekordpegelständen der Elbe und die Schäden nach dem  Deichbruch bei Fischbeck nördlich von Magdeburg führten zu einem einwöchigen Einsatz des THW Siegen in Sachsen-Anhalt.

Nachdem am Samstag  (08. Juni 2013) bereits  5 Helfer des THW Siegen mit einem sogenannten 50er Verband aus NRW Richtung Magdeburg an die vom Hochwasser betroffenen Gebiete an der Elbe abgerückt waren, wurde am Nachmittag auch die Fachgruppe Führung und Kommunikation  (FK) alarmiert. Ihr Einsatzauftrag:  ab 21.00 Uhr am selben Abend in Burg im Landkreis Jerichower Land gemeinsam mit weiteren Kräften aus NRW den Hochwassereinsatz unterstützen.

Da sich die Einheit zum Alarmzeitpunkt  zu einer geplanten Ausbildungsveranstaltung beim Ortsverband in Wermelskirchen aufhielt, musste dort zunächst abgebaut und „alarmmässig“ nach Siegen verlagert werden. In Rekordzeit versorgten sich dann die Helfer mit Ausrüstung und privatem Gepäck für einen einwöchigen Einsatz, bevor sie in Einzelfahrt nach Burg eilten. Dort angekommen wurden zunächst die notwendigen Absprachen mit der bereits im Einsatz befindlichen lokalen Führungsstelle des THW Burg getroffen und über Nacht die mobile Führungsstelle der FK in Betrieb genommen.

Im 12-stündigen Schichtdienst wurden dann die THW-Einsätze zunächst im Landkreis Jerichower Land koordiniert, bevor es ab Mittwoch auch in die überfluteten Gebiete östlich von Fischbeck im Kreis Stendal ging. Wesentliche Aufgaben der eingesetzten THW-Kräfte waren die Unterstützung bei der Deichverteidigung, Beleuchtung, Wahrnehmung von Transportaufgaben und natürlich der Einsatz von grosser Pumpkapazität durch die Fachgruppen Wasserschaden/Pumpen (WP).  Zur Erledigung dieser Aufgaben wurden neben einem 100er Verband aus NRW und den Fachgruppen des THW in Burg folgende überregionalen Einheiten/Fachgruppen eingesetzt:

 -          Zugtrupp ZTr Berlin Reinickendorf

 -          Bergungsgruppe B1-Bel Berlin Reinickendorf

 -          Bergungsgruppe B1 Berlin Spandau

 -          Wassergefahren W Saarlouis

 -          Wasserschaden/Pumpen TZ WP Ellwangen

 -          TZ WP Rottenburg

 -          WP Siegburg

 -          Elektro E Bonn-Beuel

 -          WP Bergheim

 -          FK Arnsberg

Damit alle Kräfte während ihres Einsatzes untergebracht und verpflegt werden konnten, wurden mehrere Bereitstellungräume (BR) eingerichtet und betrieben. Der BR in Parey wurde komplett von 3 Helfern der FK Arnsberg betrieben, die zur Unterstützung mit den Siegener Kräften angereist waren.

Ein weiterer BR in Lostau wurde gemeinsam mit der Bundeswehr genutzt und durch einen Betreuungszug des DRK verpflegt. Darüber hinaus gab es einen großen BR beim OV Burg, der vom Stab des OV gemanagt und durch die LOG-V aus Burg perfekt versorgt wurde. Gerade diese Fachgruppe LOG-V muss besonders erwähnt werden, da die Gruppe erst seit wenigen Monaten in dieser Form existiert und die gestellten Aufgaben mit Bravour und großem Geschick erfüllt hat. Sicherlich hat dabei auch das Engagement lokaler Firmen geholfen, die sehr flexibel  mit Lebensmitteln und Material unterstützt haben. Danke schön dafür!

Parallel zu diesen Führungsaufgaben unterstützte ein Helfer der FK Siegen zeitweise den Krisenstab des Landkreises als Fachberater. Auch eine Alarmverlegung und der  Betrieb der Führungsstelle in einer kritischen Nacht zur Rettung der Ortschaft Wust gehörte zu den Dingen, die die 11 Helferinnen und Helfer aus Siegen gemeinsam mit der Arnsberger Unterstützung meisterten.

An dieser Stelle  sei hervorgehoben, dass die Zusammenarbeit mit allen eingesetzten Kräften stets konstruktiv und sehr gut  war. Alle haben gleichermaßen unterstützt und auch die üblichen Schwierigkeiten beim Einsatz in einer solchen Groß-Schadenslage  mit großer Motivation gemanagt. Auch hierfür einen großen Dank aus Siegen.

Aber all dies wäre nicht möglich gewesen, wenn wir mit dem OV Burg und seinen Führungskräften, Fachberatern und Helfern nicht eine solch tolle und engagierte Truppe vorgefunden hätten.  Das gilt natürlich auch für den Zugtrupp aus Reinickendorf,  der ebenfalls zur Führungsunterstützung gemeinsam mit uns eingesetzt war.

Nach einer turbulenten und anstrengenden Woche ist die Siegener FK am 14.06 abends wieder nach Siegen zurückgekehrt. Alle Helfer haben zeigen können, dass sie nicht nur in der Theorie gut vorbereitet sind, sondern dies auch in der Praxis umsetzen können. Das damit verbundene gute Gefühl wurde noch gesteigert durch den Dank und die freundlichen Gesten der betroffenen Menschen  vor Ort, denen wir durch den Einsatz des THW helfen konnten.

Text: Joachim Buschhaus

Weiterhin sind hier der erste Bericht und die Updates zum Hochwassereinsatz in chronologischer Anordnung nachzulesen:

Update Elbeeinsatz 15.06.13

Fachgruppe Führung und Kommunikation zurück aus den Hochwassergebieten

Nach einer Woche Einsatz in den Hochwassergebieten bei Magdeburg kehrten die Helfer der Fachgruppe Führung und Kommunikation nach Siegen zurück.

Die 11 Helfer des THW Siegen waren für die Führung eines Bereitstellungsraumes und die Koordination von fast 400 Helfern zuständig. Müde und geschafft waren sie bei der Rückkehr, dennoch überwog das gute Gefühl geholfen zu haben. Bericht folgt.

Update Elbeeinsatz vom 12.06.13

Erste Helfer des THW Siegen aus dem Hochwassergebiet zurück.

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch sind die ersten 5 Helfer des THW Siegen aus den Hochwassergebieten zurückgekehrt. Die 5 waren in Magdeburg eingesetzt. Weiterhin ist die Fachgruppe Führung/Kommunikation in Burg im Einsatz.

Bericht vom 08.06.13

Seit Samstag sind erste Kräfte des THW Siegen in den Hochwassergebiete an der Elbe im Einsatz. 16 Helfer aus dem Technischen Zug und der Fachgruppe Führung und Kommunikation wurden nach Magdeburg alarmiert.

 Die Helfer der Fachgruppe Führung/Kommunikation sind in Burg bei Magdeburg eingesetzt und betreiben dort eine Einsatzabschnittsleitung. Von dort werden THW-Einheiten im Landkreis Jerichower Land koordiniert. Schwerpunkte der THW-Einheiten sind hier Deichverteidigung, Pumparbeiten und Beleuchtung. Außerdem wird ein Bereitstellungsraum in Parey betrieben.

Fünf Helfer des Technischen Zuges sind Bestandteil einer 50 Mann starken Einheit aus dem Geschäftsführerbereich Olpe (Kreis Siegen Wittgenstein, Kreis Olpe und Oberbergischer Kreis). Sie sind im Bereich Magdeburg eingesetzt.  

Text: Joachim Buschhaus / Michael Philipp

Die Fotos zeigen Momentaufnahmen der Siegener  Helfer in den Einsatzgebieten:

Fotos: Michael Hilgers, Marius Scholze, Christian Junker, Christian Mroz, Joachim Buschhaus, Wirsiegen, Michael Philipp, Thomas Baum